Die Geschichtsdarstellung ist fassettenreich, sie orientiert sich an verscheidenen Richtlinien, wird aber letztendlich von jedem Einzelnen in der Ausgestaltung bestimmt. Weiterhin ist sie in verschiedene zeitliche Epochen eingeteilt. Für den Darsteller eines preussischen Kürassiers gibt es drei verschiedene Epochen die sich in der Szene hervorgetan haben, welche sich durch Ausrüstungsmerkmale oder zeitliche Events von einander abtrennen. Die Zeit unter dem Soldatenkönig über Friedrich II. bis zum Untergang der Alten Armee 1806 wird als "friederizianische Zeit" bezeichnet und fällt dabei mit den Events der "Napoleonik" zusammen. Diese zweite Epoche startet mit den Koalitionskriegen und geht von den Veranstaltungen zeitlich bis Waterloo, jedoch ist die Ausrüstung nur wenig verändert bis 1842 weiter zu tragen. Dabei ist eine Abtrennung bezüglich der Ausrüstung des preussichen Kürassiers bis 1806 und nach der Armeereform 1807 zu finden. Die letzte, "kaiserliche", Epoche startet zeitlich 1871 mit der Reichsgründung und endet 1918 mit dem Ende des I. Weltkriegs. Die grundlegende Ausrüstung geht jedoch bis 1843 zurück und hatte mit der 1910 eingeführten feldgrauen Uniform nochmal einen Wandel.

Die Geschichtsdarstellung hängt somit nicht nur von der Epoche und dem entsprechenden Ausrüstungsumfang ab sondern auch von den Veranstaltungen. Sie kann dabei von Gedenkveranstaltungen und feierlichen Anlässen, über Nachstellung historischer Schlachten bis hin zur Manöverdarstellung reichen.

Jeder Geschichtsdarsteller muss mit der Epoche, Einheit und Waffengattung die er darstellt gut vertraut sein, ebenso auch mit den Ausbildungsvorschriften, den Exerzierreglements und seiner Ausrüstung. Ebenso im Vordergrund steht das dauerhafte Bestreben den Ausrüstungsstand zu vervollständigen und zu perfektionieren, um final, wenn auch erst nach Jahren, eine originale Darstellung zu geben und selber am eigenen Leib zu erfahren wie es in der damaligen Epoche gewesen ist.